Futtertransport nach Rumänien

3. Leben im Shelter

Das Leben im Shelter!

 

16.11.2013 Mittagszeit, Nach einem Erholungsschlaf war ich endlich wieder fit und war voller Tatendrang. Also war mein erster Weg auf die Straße die Hunde füttern. Ich war wirklich überrascht wie viele Strassenhunde hier herrenlos herum laufen. Die meisten Hunde waren in einer Gruppe unterwegs. Jede Gruppe hatte auch seinen „Chef“. Aber von bissig oder gar aggressiv war keine Rede! Sie waren anfangs scheu und man merkte das sie sicher keine guten Erfahrungen mit dem Erdenbewohner Mensch gemacht hatten.

 

An dieser Stelle möchte ich an den Betreiber des Shelters meine Hochachtung aussprechen! Er und seine Mitarbeiterin kommen beide aus Italien und sind beide vermögend ,sehr vermögend (Große Villa, mit Ehefrau und 2 Kindern). Schön zu sehen das auch „wohlhabende“ Menschen sich für die rumänischen Hunde einsetzen. Der Shelter wird offiziell von einer Dame aus Rumänien und den italienischen Staatsbürger betrieben.

Leider ist dem Italiener sein vorheriger Sponsor abgesprungen und daher musste der Herr aus dem Land der „Pizzaesser“ eine neue Einnahmequelle, natürlich nur für die Hunde, finden.

Filmlegende Brigitte Bardot, die sich seit Jahren für die rumänischen Straßenhunde einsetzt, unterstützt auch den Italiener welcher offiziell gar nicht Inhaber des Shelters ist sondern laut eigenen Angaben lediglich Volontär.

Ich selbst bin eher durch Zufall auf seine Facebookseite gekommen, da ich ja mehrere Shelter anfahren wolle, auch ein paar Spenden übergeben möchte und dieser Shelter genau am Weg lag.

 

Ich lud vor dem Shelter einen grossen Teil der Spenden ab,


beschenke eine ältere Frau, welche im Shelter arbeitet mit einer kleinen Aufmerksamkeit.


Die gute Frau hatte Tränen in den Augen als ich ihr diese Aufmerksamkeit übergab und umarmte mich ganz herzlich. Schön das man mit so kleinen Dingen ein Herz berühren kann.

 

Nun geht es aber ab in den Shelter. Was soll ich euch sagen....ohrenbetäubendes Gebelle! Wahnsinn! Man konnte nichteinmal mehr seine eigene Stimme hören so laut war es! Ich ging vollgepackt, jede Hosentasche randvoll mit Hundeleckerlies bewaffnet durch den Shelter!

Obwohl die Hunde so bellten waren sie sogleich auch sehr verschmust und lieb wenn man sich hingekniet hat und ihnen Futter anbot!

Meiner Beifahrerin wurde ihr „Arbeitsplatz“ gezeigt! Ein kleiner Raum mit Kamin und ganz vielen Welpen! Ein Schmusezimmer für Hundebabies.

Da die kleinen auch noch von ihrer Mama gesäugt wurden. Brauchte auch die Hundemama viel Zuwendung! Die Reinigung war nicht zu unterschätzen, da jede Sekunde ein anderer Welpe seine Notdurft verrichtete.

 

Lange konnten wir leider nicht bleiben, da am Nachmittag bereits eine Demo in Bukarest angesagt war auf die ich unbedingt hin wollte. Leider kamen wir ein bisschen spät an da wir den Verkehr in Bukarest unterschätzt haben! Die Fahrweise der Rumänischen Hauptstadtfahrer war denen in Paris ähnlich! Ohne Rücksicht auf Verluste! Auf der Straße herrschte Krieg!

 

Es waren so ca. 40 Leute bei der Demo. Die lautstark Rumänische Sprüche wie: der Präsident ist ein Dieb usw los trällerten.

Foto von den anwesenden Polizisten wurde mir verboten. Kein Problem, musste alle Demonstranten und Plakate fotografieren.





Der Hund mit den abgeschnittenen Ohren war natürlich auch mit dabei. Noch schnell die Facebookdaten mit einigen Demonstranten ausgetauscht und wir mussten auch schon wieder weiter.

 

Als letzte Station an diesen Tag war ein Shelter, welcher sich im Aufbau befinden soll. An der angegebenen Adresse war jedoch „nur“ ein Wohnhaus sichtbar. Ein kurzer Anruf und die Inhaberin des Shelters welcher erst gebaut wird, war auch gleich anwesend. Ich machte ihr klar, das ich einen Futtertransport zu Shelter mache welche bereits Hunde als Bewohner haben. Ich habe mich dagegen entschieden Futterspenden dort zu hinterlassen, da ich die gute Frau als eine Art Sammelstelle sah.


Als sie jedoch sagte das sie eine ganz arme Frau kenne, welche einige Hunde von der Straße bei sich wohnen lässt, hab ich ihr einen Sack Trockenfutter als Zeichen der Anerkennung übergeben.

 

Noch bevor wir zurück zum rumänischen Italiener fuhren, war noch ein Boxenstop in einer Klinik angesagt wo meine Beifahrerin einen dreibeinigen Hund eigentlich adoptieren wollte. Jedoch hat sie sich leider gegen das arme Tier entschieden da ihr der Hund zu krank war. Sie hat ihr Herz auch schon in den ohrenlosen Hund, welcher am Anfang der Reise gerettet wurde, verloren. Schade um den dreibeinigen armen Hund.

 

17.11.2013 Aufgeweckt von 3 Hunde welche mich bzw mein Gesicht als Leckstein missbrauchten, begann der Tag wie er geendet hat, mit Hund. Am Vormittag war ein Spaziergang durch das Dorf angesagt! Wieder mit 2 Säcke Hundefutter bewaffnet gingen wir auf die Straße. Lange muss man nicht Ausschau halten wo den die Straßenhunde wohl seien.



Ich sah auch einige verletzte, alte und kranke Hunde. Auch einen ganz jungen Hund hab ich gesehen. Leider sind die Hunde sowas von scheu das ein einfangen, bzw mitnehmen fast unmöglich erschien. Mir wurde auch ein Hund gezeigt, welcher von den Rumänen als Müllkettenhund missbraucht wird. Dieser Hund lebt im Müll und bekommt als „natürlicher“ Müllvernichter nichts anderes zu fressen.

Mein italienischer Freund versprach mir diesen Hund zu retten. Leider dürfte diese „Rettungsaktion“ selbst für unseren erfahrenen Tierbefreier ein Stück zu schwierig sein. Schade auch um diesen Hund. Aber ich bin mir sicher, dass wenn wir diesen Hund retten sollten, ein anderer seinen Arbeitsplatz übernehmen werde.

 

Am Nachmittag fuhren wir zu einen Mann welcher 12 Strassenhunde bei sich wohnen lässt. Ich machte ein paar Fotos von seinen Hunden und übergab den guten Mann einige Futterspenden!


Da genau so ein Mann die „Zielgruppe“ meiner Veranstaltung ist! Hut ab vor solchen selbstlosen Menschen.

 

Ich war an diesen Tag sehr begeistert von der Arbeit welche Tierschützer hier so leisten! Sie verdienen unser aller Respekt! Da ich auch ein paar Geldspenden erhalten habe, übergab ich am Nachmittag den Geldbetrag von 500,- Euro.


Ich dachte das Geld ist in den richtigen Händen.

Weiters habe ich einen PC, Bildschirm, Maus und ein Headset, welches alles gespendet wurden übergeben und auch angeschlossen.
 

Am Nachmittag musste meine Beifahrerin ihren Arbeitsplatz antreten. Ein Nachmittag in Rumänien in dieser Jahreszeit heißt das ab 15:30 Uhr die Dunkelheit kommt.

 

unsere italienische Oma (so nennt sie sich selbst) erzählte mir das am Abend eine weitere Reinigungskraft aus Deutschland eintrifft und eine Woche mit der bereits anwesenden Putze das Welpenzimmer putzen werde.

 

18.11.2013 Spät in der Nacht kam „sista“ mit einen Fahrer welcher doppelt so teuer wie ein Taxi war , in der Wohnung des Volontärs an. Am Morgen begaben wir uns zum shelter und wurde „eingeschult“ was sie zu tun und zu lassen hat!

Da das Welpenzimmer durch die anwesenden Personen hoffnungslos überfüllt war, begab ich mich auf Erkundung im Shelter. Ich machte irre viele Fotos von den anwesenden Hunden. Spielte mit ihnen, gab ihnen Futter und Leckerlies. Einfach ein super schöner Tag mit ganz vielen Hunden um mich herum. Die Hundehütten welche bereits fertig waren, waren recht einfach und schlicht gebaut, dürften aber den Winter überstehen!

Am Abend fuhr ich mit „sista“ in die nächst grössere Stadt,


da laut Navi dort ein Fastfoodrestaurant sein solle! Bei der Heimfahrrt entdeckten wir einen angefahrenen Welpen, welcher humpelte. Zum Glück hatte ich ja noch jede Menge Futter im Auto mit und so konnten wir den Hund zu uns locken!


Es war für uns beide klar, dass wir ihn nicht hier zurücklassen konnten. Eine Spenderjacke musste her und Hund wurde auf die Jacke gesetzt. Wie auch der erste gerettete Hund schlief der junge Hund sofort im Auto ein. Während der Heimfahrt musste der Hund auch kotzen.“sista“ versicherte, das es nicht an meiner Fahrweise lag.

In Italien ähhh in der Wohnung angekommen, wurde uns der Hund gleich von dem wartenden Weibsvolk entrissen!


Wir bekamen den geretteten Hund nichtmehr zu Gesicht, da der Hund samt Frauen im Schlafzimmer sich eingeschlossen hatte. Wenigstens hatten sie uns versprochen den Hund vom Tierarzt untersuchen zu lassen.


 

 
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